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Was bedeutet uns die Barockkrippe heute?

Aktualisiert: 2. Jan.

Wir sehen in unserer Krippe ein lebendiges Vermächtnis von Klosterfrauen aus einer vergangenen Zeitepoche, das wir ehrfürchtig erinnern und bewahren.

Zudem erinnern die Krippenfiguren an eine außergewöhnliche Äbtissin in unserer über zwölfhundertjährigen Klostergeschichte: Magdalena Haidenbucher (1609-1650)



Außergewöhnlich in ihrer mütterlichen und tatkräftigen Fürsorge für die Menschen.

Ihren sorgfältig geführten Tagebucheintragungen entnehmen wir, dass sie zur Weihnacht 1627 in der heutigen Irmengard-Kapelle eine Krippe aufstellen ließ.

Also inmitten des Dreißigjährigen Krieges, einer Zeit, unvorstellbarer Nöte!

Sie lässt dazu eine „schöne Hittn“ und einen „Berg“ fertigen und zur Aufstellung den Altar entfernen. Über die Anschaffung der dazugehörenden Figuren erfahren wir in den ansonsten akribisch geführten Tagebuchaufzeichnungen nichts.

Bewegend sind die Gründe, die die Äbtissin veranlassten, die vermutliche Klausurkrippe erstmals im Münster aufstellen zu lassen: Die Krippe sollte den vielen Flüchtlingen die damals aus den erlebten Kriegsgräueln auf dieses Eiland geflüchtet waren, durch ihre außergewöhnliche kostbare Schönheit, Trost und Zuversicht aus dem Glauben spenden.



Dem barocken Menschen war nämlich dass sich seinen Augen zeigende prachtvolle „Theatrum sacrum“ sogleich zugänglich. Die Botschaft des himmlischen Fürstenpaares und die zu Herzen gehende, Fleisch gewordene Liebe Gottes in dem reizenden barocken Tanzenden Jesulein, waren ihm zutiefst in ihrer Sinnenhaftigkeit verständlich.

Nur Einer war und blieb der wahre Herrscher und gütige Hirte und ER wird letztlich Sieger bleiben und sein Reich wird kommen. Und allein IHM, dem Kind in der Krippe kommen alle Ehrerweisungen zu. Darum kommen die weltlichen Herrscher und dienen dem wahren König. Und natürlich kommen sie in all ihrer Pracht und in dem alten König, der demütig sein Haupt vor dem göttlichen Kind neigt, erkennen wir unseren Klostergründer, den Bayernherzog, Tassilo III.



Und, was diese Krippe in unseren Augen so kostbar macht, ist die einzigartige, die Sinne ansprechende Frohe Botschaft der Menschwerdung unseres Gottes.

Da stehen die messianischen weissagenden Propheten am Rande der Szene und König Salomo und die Königin von Saba geben dem Gotteskind die Ehre.

Szenen, die nur aus der Heiligen Schrift ihre Legitimation bekommen.

Das macht diese Krippe zu einem eindrücklichen Zeugnis, des hohen geistlichen Niveaus der damaligen Klosterfrauen oder Stiftsdamen.

Und darum ist uns dieses Erbe so kostbar. Darum ließen wir diese Krippe vor vierzig Jahren aufwändig restaurieren. Und darum hüten, erhalten und pflegen wir diesen Schatz, mit der ihm innewohnenden Verkündigung, bis heute mit größter Sorgfalt.


Sr. Katharina

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